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Dienstag, 31. Januar 2012

Shea Sahne ganz einfach

Tüdelü, da ich meinen anderen Blog über ein Jahr lang stiefmütterlichst behandelt habe, hole ich einen von unfassbaren zwei (!) Postings einfach mit hier rüber. Ich hoffe ich kann die ein oder andere zum Nachmachen animieren, das Rezept gefällt mir selbst sehr gut, ich braue es seit vielen Monaten immer wieder nach.




Shea Sahne, eine Wohltat für die Haut im Winter... 
Besonders im Winter ist die Haut oft trocken, manchmal schuppig und häufig empfindlicher, als im Sommer. Durch trockene Heizungsluft und dem kälteren Klima braucht unsere Haut meist eine reichhaltigere Pflege. Es gibt nichts, was hierfür besser geeignet wäre, als eine cremige Shea Sahne *omnomnom*. Shea Sahne heißt genau so, weil sie eben genau die Konsistenz von geschlagener Sahne erreicht. Sie ist extrem reichhaltig, liegt aber nicht schwer auf der Haut.


Shea Sahne ist äußerst geeignet für Rührneulinge, da sie nur aus einer Fettphase besteht. Man benötigt somit weder einen Emulgator, noch eine Konservierung. Außerdem bekommt man die Zutaten im Supermarkt und in der Apotheke und natürlich auch online. 


Das besondere an Shea Sahne ist, dass sie nur aus Fetten besteht, aber bei richtiger Anwendung nicht auf der Haut aufliegt und ein samtig-gepflegtes Gefühl hinterlässt. Für dieses mmmmmmmh-Gefühl gibt es allerdings eine kleine Voraussetzung, die die Shea Sahne zum Pflegehighlight macht:
Man sollte sie auf die noch feuchte Haut nach dem Duschen auftragen, nicht zwischendurch auf die trockene Haut. Nutzt man die Shea Sahne auf trockener Haut verhält sie sich ähnlich wie ein Stück Butter. Sie liegt schwer auf, glänzt wie eine Speckschwarte, klebt wie Hölle, zieht weder ein, noch kann sie ihre volle Wirkung entfalten. Grausam. Also bitte auf feuchter Haut verwenden.


Exkurs: Der Hintergrund ist folgender: Durch die feuchte Haut kommt die Shea Sahne in Kontakt mit Wasser. Wenn Fett und Wasser aufeinander treffen benötigt es einen Emulgator um beide zu verbinden. Die menschliche Haut hat körpereigene Emulgatoren, die macht man sich bei dem Prozess zu Nutze. Die Sahne emulgiert auf der Haut zu einer reichhaltigen Emulsion mit hohem Fett- und niedrigem Wasseranteil. Durch den hauteigenen Emulgator kann sie eindringen und ihre Pflegewirkung entfalten. Exkurs Ende ;-)


Shea Sahne besteht meist zu 50% aus Buttern (Sheabutter, Babassu oder auch Mangobutter) und zu 50% aus Ölen. Für meine heutige Shea Sahne habe ich mich für 

20% Sheabutter
20% Babassu und 
10% Mangobutter 

entschieden. Die Öle bestehen aus 

20% Jojobaöl kbA
20% Macadamianussöl und 
10% Traubenkernöl. 

Wer noch keine Rührzutaten im Haus hat, kann auf Macadamianussöl und Jojobaöl verzichten und stattdessen auf Öle zurückgreifen, die im Supermarkt erhältlich sind. Olivenöl und Sonnenblumenöl sind gut und günstig und für die ersten Versuche gut geeignet. 
Shea Butter bekommt man in der Apotheke, eventuell muss man es bestellen. Größere Apotheken bekommen zweimal am Tag eine Rohstofflieferung, wenn man also morgens anruft sollte die Sheabutter am Nachmittag zur Abholung bereit sein. Natürlich sind Apothekenprodukte meist teurer als eine Bestellung im Netz, aber wenns mal schnell gehen muss... 

Wir benötigen für die Herstellung: 
  • 1 hohe (Rühr)Schüssel. Das Rührgefäß sollte Wärme vertragen (bis 40°)
  • 1 Schneebesen, optimal ist ein Zauberstab mit Schneebesen-Aufsatz.
  • 1 Küchenwaage oder 1 Messlöffel
  • 1 Kochtopf  

Wir stellen erst einmal das Rührgefäß auf die Waage und tarieren auf 0. Nun gibt man die Zutaten in die Schüssel. Für 100gr Shea Sahne benötigen wir nach oben genanntem Grundrezept 50gr Sheabutter und 50gr Öle: 


Sheabutter und Öle in der Schüssel




Wir bereiten ein Wasserbad vor. Dazu etwas Wasser in den Kochtopf geben und auf den Herd stellen. Das Rührgefäß mit den Zutaten stellen wir ins Wasserbad. Unter leichtem Rühren warten wir, bis die Butter so warm ist, dass sie schmilzt und am Ende eine fast homogene Menge an "Öl" ergibt. Die Temperatur sollte nicht über 40° liegen, da Sheabutter hitzeempfindlich ist. Wird sie zu lange zu hoch erhitzt beginnt sie zu krisseln und das schöne Hautgefühl ist beeinträchtigt.


Fast komplett geschmolzene Buttern und Öle

Die Schüssel mit den verflüssigten Zutaten stellen wir je nach Geduldslevel in den Tiefkühler oder den Kühlschrank. Wenn die Masse angedickt ist (durch die erkaltende Butter), nehmen wir sie wieder heraus. Das kann je nach Menge längere Zeit dauern. Sie sollte nicht mehr fließfähig sein, dann ist sie bereit zur Weiterverarbeitung. Im Tiefkühler braucht sie so um die 10-15 Minuten.


erkaltete Butter-Öl-Masse

Nun wird mit dem Schneebesen so lange geschlagen, bis eine Masse entsteht, die wie Schlagsahne aussieht. Je nach Power kommt diese Masse nach 3-8 Minuten zustande, Ausdauer ist also von Vorteil. Sollte die Sahne noch nicht die gewünschte Konsistenz erreicht haben, hilft es auch oft sie noch mal für einige Minuten in den Kühl- oder Tiefkühlschrank zu stellen und danach weiter aufzuschlagen. Wenn die Sahne so aussieht, als würde man sie sich sofort auf ein Stück Erdbeerkuchen schmieren wollen, ist sie fertig. 


fertige Shea Sahne

Nach dem Duschen auf die noch feuchte Haut schmieren und in den Genuss einer selbstgemachten Shea Sahne kommen. Ultraweiche und ultrazarte Haut ist hier garantiert. Normale Haut sollte dieses weiche Gefühl den ganzen Tag speichern können. Ich will nach dem Duschen nichts anderes mehr, ich liebe dieses Zeug einfach! 

Wer möchte kann die Sahne noch mit einigen wenigen Tropfen Ätherischen Ölen oder Parfumölen beduften.  

Es ist euch überlassen, ob ihr die Shea Sahne im Kühlschrank oder im Badezimmer aufbewahrt. Im Kühlschrank wird sie etwas fester (logisch!), im Badezimmer eher cremig. 


1 Kommentar:

  1. Wow, das werde ich testen, habe bisher nur Rührerfahrung beim Salbe rühren gesammelt, aber das Rezept von dir ist ja ähnlich.

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